Fahrgastverband begrüßt Einsatz neuer moderner Regionaltriebwagen auf Bahnlinie Ueckermünde/Stettin – Bützow – Lübeck; weitere Verbesserungen im Bahnregionalverkehr dennoch nötig
8. September 2015 | Von Marcel Drews | Kategorie: PressemeldungenDer Fahrgastverband PRO BAHN in Mecklenburg-Vorpommern begrüßt den aktuell vereinzelnd beginnenden Einsatz eines ersten Teils neuer moderner Regionaltriebwagen vom Typ LINT 41 auf der Regionalexpress-Linie 4 Ueckermünde/Stettin – Pasewalk – Bützow – Lübeck durch die DB Regio AG. „Damit erfüllt sich der Wunsch vieler Fahrgäste nach klimatisierten und barrierefrei zugänglichen Fahrzeugen, welche die bisherigen Fahrzeuge der Baureihe 628 nicht erfüllen und daher seit Dezember 2013 auf dem Streckenabschnitt Ueckermünde – Bützow für heftige Kritik und anhaltende Proteste sorgten“, erklärt PRO BAHN-Landesvorsitzender Marcel Drews. Bis Dezember 2013 wurden durch die Ostseeland Verkehr GmbH (OLA) bereits moderne, barrierefrei zugängliche Triebwagen eingesetzt. Mit dem Ende der Vertragsbeziehungen im Dezember 2013 zwischen OLA und dem Land Mecklenburg-Vorpommern kamen seit dem bis zu 20 Jahre alte Züge der Baureihe 628 zum Einsatz. Bis Dezember soll nach DB-Angaben voraussichtlich der schrittweise Einsatz der neuen LINT-Fahrzeuge abgeschlossen sein, womit dann spätestens alle Fahrgäste auf der RE-Linie Lübeck – Ueckermünde/Stettin von dessen Vorzügen profitieren.
Um jedoch deutlich mehr Fahrgäste in die modernen Bahnen zu locken sind noch weitere Anstrengungen nötig. Die Landesregierung muss zusammen mit der DB Netz AG die gegenwärtige Situation der Modernisierung großer Streckenabschnitte zwischen Güstrow und Neubrandenburg nutzen und die Streckeninfrastruktur anpassen, um künftig Fahrtzeitverkürzungen mit einem neuen Betriebskonzept umsetzen zu können. Die Gesamtstrecke Lübeck – Ueckermünde/Stettin hat ein Potential von 30 bis 60 Minuten Fahrzeitreduzierung, inkl. Sicherstellung von Anschlüssen auf Knotenbahnhöfen. Dies ist dringend nötig, um eine Alternative zum gut ausgebauten Straßennetz (u.a. Autobahn 20) zu schaffen und vor allem die hohen Kosten von durchschnittlich 10,50EUR pro Zug-km im Land zu senken. Im Gesamtvergleich aller Bundesländer hat Mecklenburg-Vorpommern damit fast die höchsten Ausgaben pro Zug-km.