Einstellung des Zugverkehrs zwischen Rehna und Gadebusch – Abbestellungspläne für Ost- West-Netz offen legen

30. Juni 2008 | Von | Kategorie: Pressemeldungen

(pbmv) Ebenso wie die Stadt Rehna und verärgerten Fahrgästen kritisiert der Fahrgastverband Pro Bahn in M-V die jetzt bekannt gewordenen Pläne der Landesregierung zur Abbestellung des Bahnregionalverkehrs zwischen Rehna und Gadebusch an der Strecke Rehna – Schwerin – Parchim, möglicherweise schon zum Dez. 2008 – spätestens aber zum Dez. 2010.

„Anstatt als Alternative den Lückenschluss Rehna – Schönberg bei veranschlagten Kosten von nur ca. 18Mio.EUR für eine Direktverbindung Schwerin – Lübeck voranzutreiben (perspektivisch im Stundentakt), wird somit ein attraktiver öffentlicher Personenverkehr in Land weiter eingeschränkt“, erklärt Pro Bahn-Sprecher Marcel Drews. „Dabei würden aufgrund der Pendlerströme nach Lübeck die Züge der Strecke sinnvoll ausgelastet. Stattdessen setzt das Land auf eine Verbindungskurve bei Bad Kleinen, für die rund 10 Mio. EUR mehr veranschlagt sind, und dabei jedoch auch verschlechternde Anschlussbeziehungen zwischen Wismar/Bad Kleinen und Lübeck in Kauf genommen werden.“

„Ganz überraschend kommen die Planungen jedoch nicht, auf Busverkehr umzustellen“, erläutert der Pro Bahn-Sprecher. Denn im Koalitionsvertrag der SPD/CDU-Landesregierung ist ausdrücklich vermerkt: „Sie treten darüber hinaus für den Erhalt eines leistungsfähigen öffentlichen Personennahverkehrs auf der Schiene, oder aber wenn dies wirtschaftlich sinnvoller ist, durch Busse ein.“

Da der Abschnitt Rehna – Gadebusch zum Ost-West-Netz gehört, für das in den nächsten Monaten die Ausschreibung zu erwarten ist, wird jetzt festgelegt, welche weiteren Strecken ab voraussichtlich Dez. 2011 nicht weiter betrieben werden. Denn die Entscheidung erfolgt auch deshalb derzeit, um einen ausreichenden notwendigen Vorlauf für notwenige Infrastrukturausbauplanungen zu gewährleisten, sowie den Bietern um das Ost-West-Netz u.a. eine vernüftige Kalkulationsplanung für die Anzahl notweniger Fahrzeuge im Sinne eines fairen Wettbewerbs zu schaffen. Weitere Strecken im Ost-West-Netz möglicher Abbstellung mit den niedrigsten Fahrgastzahlen im Land sind Neustrelitz – Mirow und Neustrelitz – Waren – Karow – Parchim – Hagenow. „Wir fordern Landesverkehrsminister Ebnet deshalb auf, jetzt die betroffenen Städte und Landkreise über Abbestellungsvorhaben zu informieren und nicht wenn die Ausschreibung bereits Anfang 2009 erfolgt ist“, sagt Drews im Weiteren und verweist darauf, dass „die Städte vorallem für die Tourismusentwicklung auf die Anbindung per Bahn setzen und der Bahnregionalverkehr u.a. auch eine wichtige Daseinsvorsorge für die Menschen im Land erfüllt. Einfache wirtschaftliche Berechnungen zeigen immer, dass Busverkehr „wirtschaftlicher“, aber volkswirtschaflich mittel bis langfristig ein Disaster ist.“

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