Fahrplanwechsel mit kleinen Verbesserungen, aber weiterhin verpatzten Anschlüssen
5. Dezember 2007 | Von Marcel Drews | Kategorie: Pressemeldungen(pbmv) Mit dem Fahrplanwechsel ab kommenden Sonntag, den 09.Dez., kann sich ein Teil der Fahrgäste, die aufgrund mangelnder Fahrplanabstimmung im letzten Jahr zwischen Land und Deutscher Bahn AG mit Verschlechterungen konfrontiert wurden auf Verbesserungen freuen.
So erhalten die Ueckermünder wieder einen vernünftigen Takt zum InterCity nach Berlin und ihre direkten Züge in Richtung Neubrandenburg/Bützow zurück. Ebenfalls kehrt der 2-Std.-Takt Neustrelitz – Rostock zurück, der durch die Einführung eines ICE-Zugpaares Rostock – Berlin um ein RegionalExpress-Zugpaar in den Abendstunden zwischen Rostock und Neustrelitz durch das Land gekürzt wurde. Von Rostock nach Waren und Neustrelitz geht es jetzt auch wieder um 20:33Uhr, statt bereits schon 18:33Uhr.
Viele andere Unzulänglichkeiten, inbesondere verbunden mit langen Wartezeiten zum InterCity, die sich vorallem in dem Knoten Bützow von 30min und mehr für Fahrgäste aus Neubrandenburg/Pasewalk nach Hamburg ergeben, bleiben weiterhin erhalten“, ärgert sich PRO BAHN Sprecher Marcel Drews. „Ursache ist der unkoordinierte Streckenausbau, aus denen bisher auch keine Effizienzgewinne zur Angebotssicherung oder sogar Ausweitung im Land erzielt werden konnten. Während die aus Berlin kommenden Nord-Süd-Strecken und die Strecke Hamburg – Schwerin – Rostock ausgebaut werden, gibt es für die Ost-West-Strecke Lübeck – Bützow – Neubrandenburg – Pasewalk nur unzureichende Ausbauplanungen, die dann verpatzte Anschlüsse produzieren. Die von der Landesregierung viel gepriesene künftige Anhebung der Streckengeschwindigkeit von 100 auf 120km/h durch die DB Netz AG zwischen Neubrandenburg und Bützow wird nicht ausreichen das Problem zu lösen. Die damit unverzichtbare Verlegung der Kreuzungsbahnhöfe für Fahrzeitverkürzungen wird nicht angegangen“, macht Drews deutlich. Somit können die Neubrandenburger zu möglichen Fahrzeiten nach Hamburg von attraktiven 2h45min nur träumen. Auch den Rostockern bleiben stündliche Verbindungen nach Lübeck durch den verschleppten Ausbau Bad Kleinen – Lübeck verwehrt, da der InterCity dadurch den Knoten Bad Kleinen planmäßig verpasst.
Ebenso bleibt Stralsund ein weiterer Knoten unzureichender Übergänge. Hier gibt es z.B. von Anklam nach Rostock nur alle 2 Stunden akzeptable Verbindungen mit RegionalExpress-Zügen. Wer sich zwischendurch für die InterCity-Züge entscheidet, muss Wartezeiten von bis zu 64min in Stralsund in Kauf nehmen. „Mit diesem Angebot hat der InterCity keine Zukunft im Land. Abhilfe könnte hier u.a. zum schon erwähnten Ausbau Neubrandenburg – Bützow der schon lange auf sich wartende Ausbau der Strecke Neubrandenburg – Stralsund für 120 km/h und teilweise 140 bis 160km/h schaffen, um eine notwendige Taktverschiebung der Achse Rügen – Stralsund – Rostock – Bützow – Schwerin – Hamburg für eine Fahrplananpassung möglich zu machen“, erklärt der PRO BAHN Sprecher. „Statt dessen wird mit offensichtlichen Kopplungsgeschäften versucht, unwirtschaftliche InterCity-Zugangebote im Land zu halten, – anstatt ein attraktives Bahnnetz mit innovativen Ansätzen konsequent umzusetzen. Dazu gehören auch kombinierte Angebote, die auf einem Teilast als vom Land bestellte und bezahlte Regionalverkehrszüge und auf dem Hauptast als eigenwirtschaftliche Züge verkehren. Eine gute Vernetzung wird mit Integralen Taktfahrplänen (ITF) erreicht, bei denen es immer attraktive Umstiegsmöglichkeiten gibt. Hier wünschen wir uns von der Landesregierung eine Rückkehr zu den Leitlinien aus dem 1.ÖPNV-Landesplan der Jahre 1997 bis 2002, im dem eine konsequente Umsetung eines ITF für M-V forciert wurde“, erklärt Sprecher Marcel Drews abschließend.