Alle Jahre wieder: Fahrplanwechsel der Bahn mit immer weniger Vernetzung
6. Dezember 2006 | Von Marcel Drews | Kategorie: Pressemeldungen(pbmv) Mit jedem Fahrplanwechsel erfährt ein kleiner Teil der Fahrgäste in Mecklenburg-Vorpommern ein paar Verbesserungen – und der Teil, der mit Verschlechterungen konfrontiert wird, wird jedes Jahr größer.
Verschlechterungen gibt es ab 10.Dezember durch gestrichene InterCity und veränderte Fahrzeiten der InterCity zwischen Stralsund – Greifswald – Pasewalk – Berlin, Berlin – Ludwigslust – Hamburg und teilweise auch Stralsund – Rostock – Schwerin – Hamburg: Einige wichtige Anschlüsse fallen weg. Zum Beispiel verpassen die Ueckermünder um wenige Minuten in Pasewalk ihre InterCity nach Berlin.Fehlende Fahrgäste könnten der Verbindung Ueckermünde – Pasewalk oder anderer Regionalstrecken auf Dauer die Existenz kosten und der Region wichtige Infrastruktur für Wirtschaft und Tourismus nehmen.
Die Probleme entstehen zum geringsten Teil durch fehlende oder veränderte InterCity, sondern durch die Bundes- und Landespolitik, die ihre Augen vor den selbst geschaffenen Problemen verschließen. „Dies betrifft besonders unseren alten und neuen Landesverkehrsminister Dr. Otto Ebnet“, so PRO BAHN Sprecher Dr. Hauke Juranek, „der dieses Jahr auf eine Fahrplanabstimmung mit den Landkreisen ganz verzichtet hat, die aber nach dem ÖPNV-Gesetz M-V durchzuführen wäre.“
Die Fraktionen im Schweriner Landtag könnten hierbei Abhilfe schaffen, in dem sie eine Gesetzeslücke mit einem Antrag schließen und gleichzeitig die Landesregierung verpflichten mit dem neuen ÖPNV-Landesplan 2007 – 2012 einen Integralen Taktfahrplan nach dem Vorbild der Schweiz einzuführen. „Hierdurch wird eine sehr gute Vernetzung erreicht, bei denen es immer attraktive Umstiegsmöglichkeiten gibt. In M-V fehlt es an der koordinierten Umsetzung der Streckensanierungen“, moniert PRO BAHN Sprecher Marcel Drews die abschnittsweisen Sanierungen, aus denen deshalb bisher keine Effizienzgewinne erzielt werden konnten. Glücklich schätzen können sich Regionen wie die Mecklenburgische Seenplatte und Neubrandenburg, die ausschließlich von Regionalverkehrszügen bedient werden: Hier bleibt das Angebot zuverlässig konstant. „Für dortige künftige Verbesserungen müssen die Streckensanierungen forciert werden – insbesondere Güstrow – Neubrandenburg“, so Drews und Juranek. Im Gegensatz dazu hoffen auf der InterCity-Strecke zwischen Rostock und Stralsund noch Pendler auf die Landesregierung, die ihnen Ersatz für entfallene InterCity bestellen soll. Die Verbindungen zwischen den beiden Universitätsstädten Rostock und Greifswald haben die möglichen Kunden schon ganz abgeschrieben: Hier wurde das Angebot von Jahr zu Jahr bereits so schlecht, dass sich hier schon bereits kein Protest mehr regt: Es gibt nur noch alle 2 Stunden Verbindungen mit 1:45h Fahrzeit statt einer Verbindung jede Stunde mit einer Fahrzeit von nur 1:15h.