Der Fahrgastverband PRO BAHN, als Unterstützer der Meyenburger Erklärung zur Wiederbelebung der Eisenbahnstrecke Meyenburg-Güstrow, sieht gute Chancen, um den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in der westlichen Seenplatte von Mecklenburg-Vorpommern und der Prignitz in Brandenburg wieder attraktiv miteinander zu verknüpfen.

Zu den bereits in der Meyenburger Erklärung aufgeführten Punkten, die in der vorgesehenen Potenzialanalyse berücksichtigt werden sollen, möchten wir als Verband noch folgende Aspekte anregen, die in ebenfalls in die Potentialanalyse einfließen sollten, so dass ein möglichst hohes Potential der späteren Nachfrage ermittelt werden kann.

Folgende Aspekte aus Fahrgastsicht zeigen weitere Potentiale auf:

• Die mit einer SPNV-Wiederbelebung verbundene Bahnhofsumfeld-Entwicklung kann zusätzliches Potential generieren. Eine Reihe von Bahnstationen wie z.B. Plau am See und Karow (Meckl.) können durch eine Wiederbelebung mit Service-Angeboten (Gastronomie/Imbiss, Beherbergung, Fahrradverleih, kleine Tagungsstädten usw.) zu einem attraktiven Mobilitäts- und Erlebnisstandort entwickelt werden, an dem Fahrgäste gern Ein- / Aus- und Umsteigen.
• Die Einrichtung von Witterungs- und Vandalismus geschützten Fahrradabstellanlagen an allen Stationen der Bahnstrecke Meyenburg – Güstrow sowie der Südbahn zwischen Waren (Müritz) und Parchim, so dass eine Bahnstation per Fahrrad in einem Umkreis bis zu 5 km unkompliziert erreicht werden kann.
• Die Bahnstation Passow (Meckl.) auf der Südbahn als Mobilitätsknoten (Bahn, Bus, Fahrrad) für die Anbindung von Goldberg mit einer schnellen Busanbindung entwickeln. Damit haben die Goldberger einen guten Anschluss an die Südbahn nach Parchim und darüber hinaus bis Hagenow, wie sie dies auch in der Vergangenheit bereits genutzt haben (per PKW / Fahrrad). Weil dort auch der Radweg Parchim – Passow – Plau am See – Zislow entlang führt, bietet die Entwicklung der Bahnstation als Mobilitätsstation für Radfahrer einen guten Stützpunkt als Start- und/oder Endpunkt.
• Im Rahmen der durch das Land Mecklenburg-Vorpommern am 05.04.2023 vorgestellten Mobilitäts-offensive könnte in einem potentiellen SPNV-Zielnetz die Teilstrecke Blankenberg (Meckl.) – Dabel mit SPNV wiederbelebt werden. Es sollte geprüft werden, ob auch die restliche Teilstrecke Dabel – Goldberg – Karow (Meckl.) wieder reaktiviert werden kann. Hier sind aus Fahrgastsicht sowohl für die Strecke Güstrow – Meyenburg als auch auf der Südbahn Karow (Meckl.) – Waren (Müritz) gegenseitige Synergieeffekte möglich. Denn wenn auf dem Teilstück zwischen Karow (Meckl.) und Dabel gleich ein SPNV-Angebot anstatt eines geplanten Taktbusverkehres vorgehalten wird, ließen sich auf den SPNV-Strecken höhere Fahrgastzahlen erreichen. Bspw. auch durch die Anbindung von Goldberg in den SPNV.
• Aktives Marketing für die Anreise mit der Bahn. Oftmals wissen viele Touristen nicht, wie bequem eine Region per Bahn und Bus erreichbar ist. Ein gezieltes Marketing (z.B. mit Kombiangeboten Anreise + Übernachtung) kann zusätzlich dazu beitragen, Fahrgastpotentiale zu erschließen. Das vorhandene Marketing für den Südbahn-Saisonverkehr soll bereits in diesem Jahr erweitert werden.

Die Meyenburger Erklärung können Sie hier nachlesen.